Am Sonntag musste die 1. Mannschaft beim Tabellendritten aus Plettenberg antreten. Da Stefan im Urlaub war, hatten wir beschlossen, das 1. Brett gegen den starken IM Thorsten Haub kampflos aufzugeben. Leider fiel dann auch noch Alan am 8. Brett kurzfristig aus, so dass wir mit der Hypothek von 2 verlorenen Brettern in das Match starten mussten. Immerhin waren auch die Plettenberger nicht in Bestbesetzung angetreten, so dass an den übrigen 6 Brettern ein ausgeglichenes Match zu erwarten war. Dieses entwickelte sich dann aber sehr einseitig zu unseren Gunsten.
Zunächst konnte Carsten den Abstand auf 1:2 verkürzen. Sein Gegner Marc Schulze hatte einen Bauern in einen vielversprechenden Angriff investiert, setzte dann aber etwas ungenau fort. Nachdem sein König in Sicherheit war, konnte Carsten den Materialvorteil in einen Sieg umsetzen.
Janik hatte nach einem Gambit zunächst einen Mehrbauen, den sein Gegner Dawid Pieper durch die aktivere Stellung seiner Figuren kompensieren konnte. Nach einigen Abtauschen ergab sich ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, dass keiner der beiden gewinnen konnte.
Hannah sah sich am 6. Brett einem heftigen Ansturm ihres Gegners Manfred Nölke ausgesetzt, den sie jedoch souverän parieren konnte. Als der Angriff verpuffte, war klar, dass sich zu Hannahs gewonnenem Mehrbauern noch ein zweiter gesellen würde. Da zudem die Stellung des Plettenbergers deutlich schlechter war, strich er die Segel und der Ausgleich im Mannschaftskampf war geschafft.
Rainer war bereits gut aus der Eröffnung gekommen und hatte das ganze Spiel über deutlichen Stellungsvorteil. In Zeitnot übersah sein Gegner Dirk Norbert Jansen eine kleine taktische Finesse und gab nach einem Qualitätsverlust sofort auf.
Somit waren wir völlig überraschend 3,5:2,5 in Führung gegangen und es lag an Alexej und Tobias Finke, ihre vorteilhaften Stellungen nicht zu verlieren und somit den Mannschaftssieg zu sichern. Beide zeigten Kämpfermentalität und versuchten sogar, ihre Partien zu gewinnen, anstatt das Remisangebot ihres Gegners anzunehmen bzw. eine Abwicklung ins Unentschieden zu wählen.
Tobias zettelte in recht einfacher Stellung einen zweischneidigen Angriff an. Sein Gegner Jan Oliver Klippert fand nicht die beste Erwiderung und wickelte in ein leicht schlechteres Läuferendspiel ab. Bei korrekter Verteidigung wäre es wohl noch zu halten gewesen, aber am Schluss setzte sich Tobias‘ höhere Spielstärke durch, der sich so für seinen Kampfgeist belohnte und den Mannschaftssieg perfekt machte.
Alexej hatte gegen seinen nominell deutlich stärkeren Gegner Jeroen Bosch zunächst einen Bauern und dann die Qualität gewonnen. Der Holländer verteidigte sich jedoch erfindungsreich mit einer Kombination aus Angriffen auf Alexejs verbliebene Bauern und Dauerschachdrohungen. Als der Lippstädter Sieg feststand, einigten sich die beiden über eine dreimalige Stellungswiederholung auf Unentschieden.
Durch den 5:3 Sieg beendeten wir die Saison auf Platz 5 und somit in der oberen Tabellenhälfte. Schon ein 4:4 hätte allerdings nicht zum Klassenerhalt gereicht. Über das Internet war der Stand der anderen Mannschaftskämpfe stets aktuell einzusehen. Sehr unschön war das Verhalten des Spitzenreiters aus Siegburg. Die über Sponsoren finanzierte Truppe war gegen Südlohn turmhoher Favorit. Schon nach wenigen Minuten einigten sie sich aber auf ein 4:4 Unentschieden, was den Siegburgern die Meisterschaft und den Aufstieg sicherte. Dem Südlohner SV schenkten sie so den Klassenerhalt. Bei einer Niederlage wäre Südlohn abgestiegen. So muss nun die sympathische Mannschaft aus Essen-Katernberg den Weg in die Regionalliga antreten, der SV Kamen muss einen Stichkampf gegen den Abstieg bestreiten, falls nicht noch die Spielleitung NRW gegen das unsportliche Verhalten der Siegburger vorgeht. Wir sind von dieser Entscheidung durch unseren Sieg zum Glück nicht mehr betroffen.