Aufgrund der verbesserten Corona Lage wird zurzeit die Saison 19/20 zu Ende gespielt. Den Mannschaften ist es dabei freigestellt, anzutreten oder dem Gegner kampflos die Punkte zu überlassen. Auch einzelne Bretter können unbesetzt bleiben, ohne dass dies die übliche Buße von 100 € (Brett 1-4) bzw. 50 € (Brett 5-8) nach sich zieht.
Da die erste Mannschaft bei ungünstigem Verlauf noch absteigen konnte, hatten wir uns entschlossen, zum Auswärtsspiel beim SV Kamen anzutreten, obwohl die Spielbedingungen eher zweifelhaft waren. So musste im Spielsaal eine Maske getragen werden, aber nicht am Brett, und auf die 3G Regelung wurde kurzerhand auch noch verzichtet, so dass man im ungünstigen Fall etliche Stunden einem Infzierten hätte gegenübersitzen können. Im Nachhinein stellte sich herraus, dass dies an diesem Tag der einzige Mannschaftskampf in der Liga war.
Die Kamener hatten uns im Vorfeld informiert, dass sie ohne Ihr nominell erstes Brett antreten würden. Das hatte einen etwas bitteren Beigeschmack, da am 1. Brett ein Strohmann gemeldet ist, der noch nie gespielt hat, und die anderen Spieler somit ein Brett tiefer spielen durften als üblich, so dass sie aus den eigentlich als Entgegenkommen gedachten Regeln Nutzen zogen. Dennoch musste trotz Nachfrage beim Schiedsrichter und beim Spielleichter NRW Carsten die Reise nach Kamen auf sich nehmen, um sich dann nach einer Minute mit dem Punkt für Brett 1 auf den Rückweg machen zu dürfen.
Der 1:0 Vorsprung hielt aber nicht lange, da Alexey am Brett 2 ein Zwischenschach seines Gegners übersah, so dass er einen Bauern und wenig später die Partie verlor. Da auch Georg in ausgeglichener Stellung fehlgriff, hieß es schon recht früh 1:2.
Andreas Kühler stand zunächst recht ordentlich, versäumte dann aber einen Bauerntausch auf c5. In ausgeglichener Stellung und mit wenig restlicher Bedenkzeit nahm er das Remisangebot seines Gegners an.
Rainer hatte nach einer etwas zweifelhaften Eröffnung eine überlegene Stellung erreicht, versäumte aber mehrfach die Abwicklung in ein leicht besseres Endspiel. Stattdessen unterschätzte er die Gegenspielchancen seines Gegners. Nachdem er auch ein scheinbares Damenopfer übersah, mit dem er das Remis sichern konnte, war seine Stellung hoffnungslos und er gab auf.
Der erst neunjährige Hussain spielte eine hervorragende Partie. Schon in der Eröffnung hatte er mit Schwarz Vorteil erlangt und ließ dann seinem wohl nur nominell deutlich stärkerem Gegner keine Chance, indem er das entstandene Figurenendspiel richtig einschätze und es souverän gewann.
Den Punkt zum 3,5:3,5 erzielte Janik am 4. Brett. Nach ausgeglichenem Mittelspiel erreichte er ein Turmendspiel mit Mehrbauern, das sein Gegner nicht halten konnte.
Für den Sieg sorgte abschließend Waldemar, der zunächst sehr eingeengt stand, sich dann aber befreien konnte. Im Spiel mit drei Leichtfiguren auf beiden Seiten gelang es ihm, die gegnerischen Bauern am Damenflügel abzuräumen und das Endspiel mit leichter Hand zu gewinnen.
Durch den knappen Sieg ist der Klassenerhalt gesichert, während die Kamener Stand heute den Weg in die NRW Klasse antreten müssen. Die Ergebnisse des letzten Spieltags am kommenden Sonntag sind hierfür bedeutungslos geworden, so dass abzuwarten bleibt, ob die Gäste aus Iserlohn den Weg nach Lippstadt antreten werden.